Nach einer umfangreichen Testphase in den letzten Monaten und der erfolgreichen Betriebsgenehmigung wird bei den Wiener Linien mit dem X-Wagen die Zukunft eingeläutet. Der Zug von Siemens Mobility bringt einige Neuerungen mit sich.

Mehr Platz und Komfort

Der X-Wagen ermöglicht mehr Platz und Barrierefreiheit. Insgesamt können in einem Zug 928 Personen transportiert werden, das sind um 46 mehr als im Vorgängermodell, dem V-Wagen. Erreicht wird die Kapazitätsvergrößerung durch weniger Sitzplätze und mehr Stehplätze. Erstmals gibt es auch Längssitze an der Außenwand der Waggons, wie bei vielen internationalen Zügen wie in London oder Berlin schon länger üblich. Die neue Anordnung der Innenausstattung bietet Passagieren mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Reisegepäck nun viel mehr Platz.

Automatisierung und Digitalisierung

Ein weiteres Highlight ist die Implementierung der sogenannten „Fahrgastinfo Plus“, eine digitale Anzeige, welche den Passagieren alle Anschlussmöglichkeiten bei der nächsten Station anzeigt und über die Abfahrtzeiten in Echtzeit informiert. Ebenso ist ein digitaler Netzplan sowie der aktuelle Standort auf der Anzeige zu sehen. Gerade im Sommer ist es auch wichtig, über Baustellen und Sperren Bescheid zu wissen – auch diese Informationen können in der „Fahrgastinfo Plus“ unkompliziert inkludiert werden. Der X-Wagen ist auch der erste Zug der Wiener Linien, welcher auf vollautomatischen Betrieb ausgelegt ist. Ab 2026 sollen die Garnituren hauptsächlich auf der neuen Linie U5 unterwegs sein, welche völlig fahrerlos betrieben werden wird. Um ein sicheres Fahren zu ermöglichen, werden alle Stationen der U5 mit Bahnsteigtüren ausgestattet, welche sich erst bei Einfahrt der Züge öffnen. Somit steigt die Sicherheit in den Stationen signifikant, Unfälle wie vor Kurzem, bei denen ein Betrunkener in das Gleisbett fällt, können somit verhindert werden.

Start in eine neue Ära in Wien

Die vielen Neuerungen im X-Wagen läuten eine neue Ära bei dem U-Bahn-Betrieb der Wiener Linien ein. Sukzessive werden die neuen Garnituren auch die älteren Silberpfeile ersetzen, welche am Ende ihres Nutzungszyklus angekommen sind und auch nicht mehr den modernsten Standards entsprechen. Ab 2024 werden jährlich bis zu drei X-Wagen-Züge von Siemens Mobility geliefert. Öffi-Stadtrat Peter Hanke: „Das ist ein großer Tag für Wien und die Wiener Öffis. Der X-Wagen ist zukunftsweisend für unsere Klimamusterstadt. Ein hochentwickelter Zug, der technisch alle ‚Stückeln‘ spielt und in Wien produziert wurde, macht das Öffi-Fahren noch attraktiver und komfortabler. Der X-Wagen reiht sich ein in die umfassende Modernisierung des Wiener Linien-Fuhrparks, zu dem auch die neuen Elektro-Busse und Straßenbahnzüge gehören.“ Derzeit ist der X-Wagen werktags auf der U3 zwischen Simmering und Ottakring unterwegs.