Rekordbilanz der Wiener-Stadtwerke-Tochter: Trotz Corona-Krise stieg der Umsatz um ein Sechstel auf 1,95 Mrd. Euro, der Jahresüberschuss auf 360 Mio. Euro. Das Unternehmen will eine Milliarde Euro in Klimaschutz investieren.
Das „beste Ergebnis, das wir je abgeliefert haben“, präsentierte Wien Energie-Chef Michael Strebl beim Bilanzgespräch zum Coronajahr 2020. Die Zahlen sprechen für sich: Das Unternehmen verdiente operativ fast um zwei Drittel mehr, der Jahresüberschuss stieg um knapp vier Fünftel auf 360 Millionen Euro und der Umsatz um ein Sechstel auf 1,95 Milliarden Euro.
Von Vorteil erwies sich die Erholung der Gas- und Stromgroßhandelspreise sowie CO2-Notierungen. „Die Delle war nicht sehr nachhaltig“, freute sich Strebl im Rückblick auf den ersten Lockdown 2020. Hinzu kamen diverse Bewertungseffekte etwa bei Kraftwerken.
Unternehmen stellt „Klima-Milliarde bereit“
Im Fokus künftiger Investition stehe der Klimabereich, wie Strebl betonte. Insgesamt wolle man 1,25 Mrd. Euro in den nächsten fünf Jahren bereitstellen – allein eine Mrd. sind für den Klimaschutz vorgesehen. Ziel: ein CO2-neutrales Wien 2040. Bis 2026 entfallen von der „Klima-Milliarde“ 400 Mio. auf den Ausbau erneuerbaren Stroms, 400 Mio. für die Wärmewende, 200 Mio. für die Digitalisierung und 250 Mio. für die Versorgungssicherheit.
Weiter ausbauen wolle man die PV-Stromerzeugung. Auch die Windkraft soll mehr Auftrieb erhalten. Geschäftsführer Karl Gruber erläuterte, dass das Unternehmen bis 2030 die Photovoltaik-Leistung von aktuell rund 72 Megawatt auf stolze 600 MW steigern möchte. Im Vorjahr konnten bereits 490.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Auch auf das Thema Wasserkraft liege ein Augenmerk.
Weiter ausgebaut soll, laut Strebl die E-Mobilität werden. Das Ziel, bis August 1.000 Ladestellen zu errichten, werde man trotz Corona vor der Frist schaffen. Besonders innerhalb des Gürtels sei die Nutzung der Ladestellen besonders gut, außerhalb des Gürtels weniger.
Insgesamt versorgt die Wiener-Stadtwerke-Tochter als größter regionaler Energieversorger in Österreich zwei Millionen Menschen sowie 230.000 Gewerbe- und Industrieanlagen mit Strom, Erdgas, Erdwärme, Fernkälte und Energiedienstleistungen. Auch bei den Endkunden waren die Rückgänge weniger als befürchtet: Sie lagen zwischen fünf und sechs Prozent.
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