Die Trinkwasserversorgung von Wien ist gesichert – noch. Damit das auch in Zukunft so bleibt, soll 2025 das Wasserwerk Donauinsel erweitert werden. 140 Millionen Euro sind dafür notwendig. Bis Ende Dezember will der Gemeinderatsausschuss eine Entscheidung dazu fällen.
In Wien gibt es aufgrund des Alpen-Hochquellwassers derzeit keine Probleme mit der Wasserversorgung. Im Detail speist sich das Versorgungsmittel aus 70 Quellen in den niederösterreichisch-steirischen Alpen sowie 30 Grundwasserbrunnen in Wien. Die Quellgebiete werden großflächig geschützt. „Das Quellwasser aus den Alpen ist die wichtigste Ressource für die Stadt Wien. Im Gegensatz zu Grundwasser fließt es im freien Gefälle in die Millionenstadt. Das bedeutet, dass für die Verteilung des Quellwassers keine Pumpen benötigt werden. „Grundwasser aus Schutzgebieten bietet zusätzliche Sicherheit, immer optimal versorgt zu sein“, erklärt Wiener-Wasser-Chef Paul Hellmeier.
Mehr Menschen brauchen mehr Wasser
Aktuell werden schon Wasservorräte aus Schutzgebieten auf der Donauinsel und Nussdorf entnommen, gewonnen aus 17 bestehenden Grundwasserbrunnen – das Wasser daraus hat bereits Trinkwasserqualität. Doch das wird nicht reichen.
Ein Blick in die Zukunft mahnt zur Vorsicht: Der Bevölkerungszuwachs sorgt für steigenden Wasserverbrauch: Laut Prognosen wird Wien bis 2050 ungefähr um die Größe der Stadt Graz wachsen. Daher rechnet Wiener Wasser rechnet mit einem Anstieg des Gesamtwasserbrauchs um rund 15 Prozent. Auf der anderen Seite führt der Klimawandel verstärkt zu Extremwetterereignissen wie Dürre, Hochwasser und Starkregen, was die Verfügbarkeit von Quellwasser enorm beeinträchtigen kann.
„Damit der zukünftige Wasserbedarf gedeckt werden kann, müssen wir verfügbare Wasserressourcen besser erschließen. Das stärkt die Sicherheit der Wiener Wasserversorgung“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
1.000 Liter pro Sekunde
Bis dato werden von der Stadt Wien bereits jährlich bis zu 100 Millionen Euro in die Wasserinfrastruktur in Wien investiert – darunter fallen der Ausbau überregionaler Transportleitungen und die Erweiterung von Wasserbehältern. Eine erneute Investition von 140 Millionen Euro soll nun die Trinkwasserversorgungssicherheit deutlich erhöhen. Am 4. Dezember wurde im Gemeinderatsausschuss darüber beraten, das Wasserwerk Donauinsel zu erweitern – am 17. Dezember 2024 soll eine finale Entscheidung dazu erfolgen.
Das Wasserwerk Donauinsel soll eine neue mehrstufige Filteranlage bekommen, mit der das Wasser zuerst gefiltert und dann desinfiziert wird. Dabei simuliert die Anlage jene Filteraufgaben, die der Berg beim Quellwasser übernimmt.
Das neue Wasserwerk soll im Herbst 2025 auf der Donauinsel zwischen Nordbrücke und Steinitzsteg entstehen und 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde liefern können. Dies entspricht rund 22 Prozent der durchschnittlichen Versorgungsmenge von Wien. Um das Werk optimal in die Umgebung einzubetten, will man die Dachflächen begrünen. Sollte der Beschluss positiv ausfallen, wäre eine Fertigstellung und Inbetriebnahme mit 2029 geplant.
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