Am 1. Jänner 1995 trat Österreich der Europäischen Union bei. Anlässlich dieses Jubiläums fand am 9. Dezember das große Jahressymposium der Austrian Roadmap2050 statt, um über die Zukunft Österreichs in der EU zu diskutieren.
Als führende Plattform für Infrastruktur und Mobilität setzt sich die Austrian Roadmap2050 für die aktive Entwicklung des Wirtschafts- und Innovationsstandortes Österreichs ein. Im Rahmen der Veranstaltung „30 MORE YEARS! 2025: 30 Jahre Österreich in der EU“ in Zusammenarbeit mit der Industriellenvereinigung und dem Flughafen Wien lud die Austrian Roadmap2050 kurz vor der Jahreswende ins Haus der Industrie. Ziel der Veranstaltung war, die Rahmenbedingungen zu beleuchten, die künftig für nachhaltiges Wachstum erforderlich sind.
Die Industriellenvereinigung als starke Stimme der heimischen Industrie
In seinen Begrüßungsworten sprach sich Dieter Drexel, stellvertretender Bereichsleiter Klima, Infrastruktur, Transport, Ressourcen & Energie (KITRE) der Industriellenvereinigung, für konkrete Maßnahmen aus: Die Arbeitskosten müssten dringend gesenkt werden, und sowohl die europäische als auch die österreichische Bürokratie bedürften einer deutlichen Verschlankung.
Mehr Mut zur Innovation, mehr Mut zur Kooperation
Moderatorin Verena Schneider startete anschließend in die erste Paneldiskussion mit dem Titel „Österreichs Industrie 4.0 und die Zukunft der europäischen Wirtschaft“. Dabei standen Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Head of Corporate Affairs & Communication bei JTI Austria, Walter Oblin, Generaldirektor Österreichische Post, und Peter Rojko, Leiter Business Development & Internationales des Hafens Wien, Frage und Antwort.
Im Fokus stand zunächst die Frage, ob und wie Österreich durch Innovation und technische Exzellenz zur Bewältigung aktueller Herausforderungen beitragen und gleichzeitig die Stärke Europas als Ganzes fördern kann. Die Experten sprachen Themen wie Überregulierung, die Anerkennung und Förderung von Leistung im Kontext nationaler und internationaler Kaufkraft sowie mehr Kooperation im EU-Raum an.
Ein zentraler Kritikpunkt war der geringe Wert der Arbeit: Die Differenz zwischen einem arbeitslosen Einkommen und dem Verdienst einer engagierten Vollzeitbeschäftigung sei viel zu gering. In Kombination mit der mangelnden Nachfrage nach Arbeitsplätzen, selbst in Phasen einer schwächelnden Wirtschaft, stelle dies für Unternehmen eine untragbare Belastung dar. Nach Daten von Statista waren im November 2024 in Österreich rund 82.900 offene Stellen gemeldet.
Positiv hervorgehoben wurde hingegen, dass die Leistungen heimischer Universitäten sowie die Innovationen österreichischer Unternehmen weltweit gefragt und anerkannt sind.
Wir müssen ein Motor der Integration und endlich Europäer werden!
Im zweiten Teil der Veranstaltung mit dem Themenschwerpunkt „Back on track: Europas Weg zurück zum Wachstum“ diskutierten EU-Experte Dr. Othmar Karas, Präsident Forum Alpbach und Erster Vizepräsident des Europäischen Parlaments a. D., Gunter Deuber, Head of Research, Bereichsleiter Volkswirtschaft und Finanzanalyse, Raiffeisen Bank International, und Tillmann Fuchs, Leiter Kommunikation Flughafen Wien.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass der europäische Binnenmarkt mit seiner vollständigen Umsetzung ein enormes Potenzial birgt, um die Wirtschaftskraft Europas zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents zu sichern. Beim Green Deal wurde betont, dass sein Kernziel die Beschleunigung technischer Innovationen sein sollte – ein entscheidender Vorteil für Europa als „intelligenten Standort“ mit hochqualifizierten Fachkräften. Die ESG-Transformation müsse hingegen so gestaltet werden, dass sie sinnvoll wirkt, anstatt Unternehmen durch übermäßige Anforderungen und Berichtspflichten zu belasten. Eine ausgewogene Umsetzung sei entscheidend, um Wachstum zu fördern und gleichzeitig nachhaltige Standards einzuhalten.
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