Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, fehlende Ladezonen, Lärmbelästigung und Schadstoffausstoß: Um den städtischen Güterverkehr nachhaltiger zu gestalten, sind innovative Ansätze erforderlich. Hier setzt das Forschungsprojekt „FAMOUS“ an.
Die ITS Vienna Region bezeichnet das Verkehrstelematik-Kompetenzzentrum für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Die Abkürzung steht für Intelligent Transport Systems und solche (weiter) zu entwickeln, ist auch das erklärte Ziel: „Unsere Mission: digitale Daten sammeln, aufbereiten und zu innovativen Services entwickeln sowie Länder und Partner mit unserem Know-how unterstützen – für mehr Effizienz, Sicherheit und Ökologie im täglichen Verkehrsgeschehen.“
Effizient und klimafreundlich mit FAMOUS
Gemeinsam mit der FH Wiener Neustadt, dem Institut für Produktionswirtschaft und Logistik der Boku Wien, der Stadt Wien und Wiener Neustadt sowie dem Beratungsunternehmen h2 projekt.beratung KG hat die ITS Vienna Region nun ein Konsortium gegründet, das das Forschungsprojekt FAMOUS (Freight Access Management and Urban Strategies) leitet. Im Fokus steht vor allem die Reduktion von CO₂-Emissionen im urbanen Güterverkehr.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen hat die Zahl der Onlinebestellungen erheblich zugenommen. Dies führt auch zu einem Anstieg der Paketzustellungen, was wiederum das Verkehrsaufkommen, die Lärmbelästigung und den Schadstoffausstoß erhöht. Besonders Letzteres stellt ein bedeutendes Problem dar, dem sich das Projekt FAMOUS annehmen will. Ziel ist die Entwicklung eines Simulationsmodells, welches Entscheidungsträger bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steuerung des urbanen Güterverkehrs unterstützt. „Während bisherige Maßnahmen primär auf den PKW-Verkehr abzielten, setzt das Projekt FAMOUS den urbanen Güterverkehr in den Mittelpunkt und eröffnet damit neue Ansätze für eine nachhaltige Stadtentwicklung“, so die VOR Geschäftsführung, Karin Zipperer und Alexander Schierhuber.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit für bessere Ergebnisse
Aufbauend aus einem Vorgängerprojekt für die Ost-Region wird ein umfassendes Güteverkehrsmodell nun weiterentwickelt. Das soll die Entscheidungsfindung der lokalen Verwaltung erleichtern und analysieren, wie sich Zufahrtsmanagementmaßnahmen auf das gesamte Verkehrssystem und CO2-Emissionen auswirken. In Zusammenarbeit mit Wien und NÖ sowie St. Pölten und Graz will man sicherstellen, dass die entwickelten Lösungen praxisnah und übertragbar sind. Ziel ist es, die Anwendung auch in anderen Städten zu ermöglichen, um nachhaltige Güterverkehrsstrategien einer breiten Masse zugänglich zu machen.
Gefördert wird das Projekt vom BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) im Rahmen des FTI-Schwerpunkts Mobilitätswende, der von der Österreichischen Forschungsförderungs-gesellschaft FFG abgewickelt wird. Das Budget dafür beläuft sich auf 460.000 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren.
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