Seit 2021 wird die Europäische Informatik Olympiade für junge Frauen (European Girls’ Olympiad in Informatics, kurz EGOI) ausgetragen. Eine junge Österreicherin holte nun zum ersten Mal die Goldmedaille nach Hause.

Bereits zum dritten Mal fand heuer der EGOI statt, diesmal in Veldhoven (Niederlande). 194 Teilnehmerinnen aus 57 Ländern – darunter auch Australien, Brasilien, Kanada, Peru, Saudi Arabien, Singapur oder USA – nahmen diesmal daran teil und versuchten, höchst anspruchsvolle algorithmische Probleme zu lösen. Die Veranstaltung ist primär ein Wettbewerb, zielt jedoch auch darauf ab, das öffentliche Bewusstsein für Frauen in der Informatik zu stärken und die Beteiligung von Mädchen in MINT zu fördern.

 

Erstmals Gold für Österreich

Für Österreich traten gleich zwei Damen an: Uliana Malanyak  und Carolin Wester. Betreut wurden beide von Helmut Achleitner, ehemaliger Mathematik-, Physik- und Informatik-Lehrer am BRG Amstetten, OCG-Präsidiumsmitglied und ehemaliger Vorstand des Instituts für Information Systems Engineering an der TU Wien, welcher die Teilnehmer:innen auch bereits beim intensiven Qualifizierungs- und Vorbereitungsprozess im Vorfeld unterstützte. „Ohne spezielles Training ist man bei der Informatik-Olympiade völlig chancenlos“, erklärt Achleitner. Um in Veldhoven antreten zu dürfen, mussten sich Malanyak und Wester zuvor in einem österreichweiten Online-Wettbewerb, einem Qualifikations-Wettbewerb und schließlich dem Bundeswettbewerb für die Olympiaden-Teilnahme qualifizieren.

Goldmedaillen gab es für die 15 Bestplatzierten. Uliana Malanyak landete auf dem hervorragenden 12 Gesamtrang, welchen sich die gebürtige Ukrainerin nach eigenen Aussagen in letzter Minute sicherte: „Ungefähr 15 Minuten vor dem Ende habe ich bei der sehr unkonventionellen Aufgabe nach langem Experimentieren und Probieren plötzlich die Lösung gefunden. Das hat sich wie ein Comeback angefühlt, mit dem ich mir die Goldmedaille gesichert habe“, erklärt die 18-Jährige. 2023 konnte sie für Österreich bereits Silber holen, bei ihrem dritten EGOI nun endlich Gold. Ihre Zukunft sieht sie auch in der IT: Mit Herbst studiert sie am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT).

 

Mehr Frauen in der IT

In Österreich zählen viele Jobs im Bereich IT und KI zu den insgesamt 110 Mangelberufen in Österreich. Laut Bitkom hat mehr als jedes zehnte deutsche Unternehmen der IKT-Branche 2022 keine Frau in der Belegschaft, und in drei Vierteln der Betriebe liegt die Frauenquote bei unter 25 %. „Noch immer ist die IT männerdominiert. Noch immer gelingt es uns zu selten, die vielen weiblichen Informatik-Talente zu entdecken und zu fördern“, so Wilfried Seyruck, OCG-Präsident sowie Gründer und Geschäftsführer der Linzer Programmierfabrik. Mit Initiativen wie der EGOI möchte man nun die Nachwuchsförderung von Frauen in der IT-Branche stärken und ihre Präsenz in technischen Berufen langfristig erhöhen.

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