Während des gestrigen Austrian Roadmap 2050 Future Talk diskutierten hochrangige Vertreter der Mobilitäts- und Energiebranche, welche Potenziale Gas als Antriebstechnologie birgt. Die Panels beschäftigten sich dabei auch mit den Chancen und Herausforderungen für den öffentlichen Personennahverkehr und den Güterverkehr.
In Kooperation mit der OMV Aktiengesellschaft und der Porsche Holding Salzburg widmete sich die Austrian Roadmap 2050 am gestrigen Donnerstag dem Thema „Gas in der Mobilität“. Dass Veranstalter und Gastgeber das Thema ernst nehmen, wurde den Besuchern bereits vor dem Eingang klar: Vor dem OMV Headoffice in der Trabrennstraße reihten sich mehrere gasbetriebene Autos zu einer Ausstellung auf, die im Rahmen der Blue Corridor Rallye bereits mehrere tausend Kilometer durch Asien und Europa zurücklegten.
„Was wir daran klar erkennen ist, dass Gas als Antriebstechnologie einwandfrei funktioniert, da die Infrastruktur bereits vorhanden ist“, erklärt Michael Sattler, Head of Future Energy bei der OMV, im ersten Diskussionspanel des Tages. „Gas ist ein wichtiger Baustein, um die Mobilität von morgen mit einem breiten Technologiemix zu diversifizieren.“
„Was wir daran klar erkennen, ist, dass Gas als Antriebstechnologie einwandfrei funktioniert, da die Infrastruktur bereits vorhanden ist“, erklärt Michael Sattler.
Unter der Moderation Christian Clericis gingen die Diskutanten auch auf die Aspekte umweltfreundliche Mobilität und Vorteile für den Endverbraucher ein.
„Der CNG Antrieb hat ein großes Potenzial rasch CO2 und Feinstaub zu reduzieren. Gas hilft jetzt, wir haben jetzt die Infrastruktur und jetzt die Motoren sowie verschiedene Fahrzeugmodelle.“, erklärte beispielsweise Wolfgang Wurm, Geschäftsführer von Porsche Austria.
Eine etwas neutralere Position nimmt man beim Klima- und Energiefonds ein: „Der Automobil Sektor ist in einem massiven Umbruch mit vielen verschiedenen Ideen und Konzepten, aber das Rennen ist noch offen. Unser Ziel ist es schnellstmöglich emissionsfrei zu werden.“, erläuterte die Geschäftsführerin Theresia Vogel.
Aber nicht nur für den Individualverkehr, sondern auch den öffentlichen Personennahverkehr birgt CNG große Potenziale. CNG bietet vor allem für Busflotten Vorteile gegenüber Diesel in Bezug auf Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Auch im Vergleich zu batteriebetriebenen Bussen, sieht man kurz- und mittelfristig operative Vorteile und niedrigere Investition bei CNG. Dennoch gingen die Meinungen beim zweiten Panel „CNG – Die Lösung für den öffentlichen Personennahverkehr“ auseinander.
„Bei Abgasmessungen im Linienbetrieb hat sich herausgestellt, dass wir mit Euro 6 ökologischer unterwegs sind. Außerdem hat Erdgas den negativen Aspekt, dass wir allein für die Betankung sehr viel Energie benötigt hätten.“, so Gerhard Siegl, Beschaffung und technische Betreuung Busflotte bei den Wiener Linien.
Dr. Ludwig Richard berichtet hingegen von sehr positiven Erfahrungen mit CNG: „Unsere Unternehmensgruppe setzt in Salzburg Erdgasbusse ein. Wir haben eine eigene Tankstelle und mittlerweile 45 Busse im Einsatz. Damit sind sowohl wir als auch die Stadt Salzburg sehr zufrieden.“
Auch in Augsburg setzt man auf CNG-betriebene Busse: Klaus Röder, Leiter der Fahrzeugflotte bei den Stadtwerken in Augsburg meint: „Erdgas ist bei uns eine echte Erfolgsgeschichte – Mitte der 90er Jahre haben wir begonnen unsere Busse umzustellen, diesen Prozess konnten wir 2010 abschließen. Seit 2011 beitreiben wir unsere Busse mit Bio Methan – Die Zukunft ist bereits Gegenwart!“
„Erdgas ist bei uns eine echte Erfolgsgeschichte! Die Zukunft ist bereits Gegenwart.“
Betrachtet man die Zahlen wird klar: LNG ist eine wichtige und ernstzunehmende Alternative für den Güterverkehr. Denn mit -20% CO2, -50% Lärm und -99% Feinstaub kann LNG als Antriebsstoff dazu beitragen, Güter sofort umweltfreundlicher zu bewegen.
Das bestätigt auch Christian Höllinger, Head of Downstream LNG – Road Europe, Shell: „LNG Trucks haben viele Vorteile – zum Beispiel weniger Emissionen sowie deutlich weniger Lärm.“
Bundesspartenobmann für Transport und Verkehr in der WKO, Alexander Klacska spricht vor allem die Aspekte der Planbarkeit durch politische Rahmenbedingungen an: „Für einen Unternehmer ist Sicherheit und Planbarkeit essenziell. Die Politik muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen, die mir verlässlich zeigen, welche Antriebstechnologie aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist.“
Die gestrigen Diskussionen haben gezeigt, dass branchenübergreifender und lebhafter Austausch wichtig für den Fortschritt – nicht nur im Mobilitätssektor – ist. Die Austrian Roadmap 2050 wird auch in den kommenden Wochen und Monaten stark auf das Dialog-Format „Future Talk“ setzen. Bereits am 14.10. findet in anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Frauen an der TU Wien“ der nächste Future Talk zum Thema „Female Leadership“ statt.
Donnerstag, 12. September 2019, 14:00 bis 16:45 Uhr
OMV Headoffice, Trabrennstr. 6-8, 1020 Wien
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