Der E-Commerce boomt: Laut IKT-Erhebung der Statistik Austria werden die Umsatzerlöse österreichischer Unternehmen im E-Commerce (B2C und B2B) im Jahr 2020 30,2 Milliarden Euro ausmachen. Gründe für die steigende Beliebtheit: Zeitliche Flexibilität am POS und diversifizierte Lieferoptionen.
Eine Befragung von Statista Austria aus 2023 zeigt, dass 62 Prozent der Österreicher:innen im Alter von 16 bis 74 Jahren innerhalb der letzten drei Monate das Internet zum Online-Einkauf genutzt haben. Das Einkaufen in Online-Shops ist für viele Menschen zur Gewohnheit geworden. Typischerweise bestellt man in einem Online-Shop, auf einer Verkaufsplattform oder direkt auf der Website des jeweiligen Anbieters und erhält die bestellte Ware dann zeitnah direkt an die Haustür geliefert. Beim „Click & Collect“-Modell wird online eingekauft – anschließend holt der Kunde sich seine Bestellung jedoch im stationären Einzelhandelsgeschäft oder an gebrandeten Abholboxen ab.
Die Post bringt allen was
Inmitten der Corona-Pandemie litten viele Unternehmen unter dem Ausbleiben im stationären Handel. Das Auslagern der Logistik an einen Speditionspartner wie die Post erwies sich für viele als Rettungsleine, sodass die Division Paket & Logistik im Geschäftsjahr 2020 ein Plus von 44,4% von 632,5 Millionen Euro auf 913,6 Millionen Euro erwirtschaften konnte. 2023 verzeichnete die Österreichische Post mit 200 Millionen Pakete einen neuen Paketrekord. Mit der steigenden Anzahl an Packerl wachsen auch die dazugehörigen Infrastruktureinrichtungen: Aktuell gibt es über 500 Post-Abholstationen in Österreich, Post-Partnern, Paket-Punkten und Hermes PaketShops. Kund:innen kommen dabei in den Genuss einer Abholung rund um die Uhr.
Den Einkauf zum perfekten Zeitpunkt abholen
Auch im Handel hat man bereits erkannt, dass die Logistik einen entscheidenden Faktor in der Kundenzufriedenheit spielt. Vom praktischen Bestellen im digitalen Shop bis hin zum kontaktlosen Abholen zum Wunschzeitpunkt bietet INTERSPAR ein personalisiertes Einkaufserlebnis. Die Abholboxen stehen Kund:innen Montag bis Samstag zwischen 10 und 22 Uhr zur Verfügung, wobei die Ware erst kurz vor dem angegebenen Zeitfenster angeliefert und eingelagert wird. Um alle Lebensmittel in der richtigen Temperatur-Zone aufbewahren zu können, verfügen die Abholstationen über drei unterschiedliche Kühlzonen.
Die zeitliche Ungebundenheit bringt gerade Vollzeit-Berufstätigen eine Erleichterung, da Kund:innen damit nicht mehr an die Öffnungszeiten der Märkte gebunden sind, um ihren Einkauf zu erledigen. Derzeit stehen österreichweit Abholstationen vor acht INTERSPAR Hypermärkten zur Verfügung. In Klagenfurt entsteht nun bereits Nummer Neun.
Mit Click & Collect zum Wohlfühl-Heim
Die Einrichtungsbranche gilt gemeinhin als Gewinnerin der Corona-Krise. Das gesteigerte Bewusstsein für das Eigenheim als Lebensmittelpunkt und Wohlfühloase war auch zugunsten des Möbelhauses IKEA, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt: Mit einem Plus von 5,5 Prozent erwirtschaftete der Möbelhändler 2020 in Österreich rund 847,4 Millionen Euro. Im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 konnte das Unternehmen seinen Umsatz um mehr als elf Prozent steigern. Die 2021 eingeführten IKEA Abholboxen bilden die Ergänzung zum Click & Collect-Abholservice direkt in den Einrichtungshäusern und Lagern. Ziel der Initiative war es, dem Wunsch nach zusätzlichen PUDO-(Pick-up-Drop-off)-Stellen nachzukommen. Bei einem Einkauf ab € 200,– entfällt auch die Servicegebühr von € 19,–.
Die Bedeutung von stationären PoS
Die steigende Beliebtheit des Online-Shoppings und Click & Collect wirft die Frage auf, ob sich stationäre Geschäfte in den kommenden Jahrzehnten als wirtschaftlich rentabel erweisen werden. Eine aktuelle Studie von Handelsverband und Mindtake nahm die Vorlieben der Gen Z (als zukünftig wichtigste Zielgruppe) sowie die Best Ager (als aktuell kaufkräftigste aller Zielgruppen für den Handel) unter die Lupe. Die Ergebnisse: Auch für Angehörige der Gen Z sind stationäre Geschäfte weiterhin die mit Abstand bevorzugte Einkaufsstätte für Besorgungen abseits von Lebensmitteln oder Drogeriewaren (68 %) – Best Ager präferieren sogar zu 79 % den Einkauf im stationären Handel. Gerade für Gen Z wird das Einkaufen vor Ort auch als Freizeitgestaltung wahrgenommen und geht sehr oft mit einem sozialen Aspekt bzw. einem gewissen Statusverhalten einher. Die Momentaufnahme der österreichischen Konsument:innen zeigt für die kommenden Jahre also gut gefüllte Geschäfte und Einkaufszentren.
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