Nach einem letztjährigen leichten Abfall boomt die Kreislaufwirtschaft in Österreichs Firmen – dies zeigt das ARA Circular Economy Barometer 2024. Im Vergleich zum Vorjahr nutzen um 20 %-Punkte mehr heimische Unternehmen die Kreislaufwirtschaft. Der allgemeine Tenor ist „Es geht noch grüner!“.

Zum sechsten Mal in Folge präsentiert die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) gemeinsam mit GfK den „ARA Circular Economy Barometer“, einen Index, der den Status der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen misst. 2024 erreicht Österreich einen Wert von 59,1 (auf einer Skala von 0-100). Vor allem der Einsatz von Recyclingmaterial, Wiederverwendung, Abfallvermeidung und -management werden als Chance gesehen, um die Zirkularität von Produkten, Dienstleistungen und Verpackungen in der Wertschöpfungskette zu steigern. Zusätzlich gewinnen Digitalisierung und eine intensivere Nachhaltigkeitskommunikation – besonders für große Unternehmen – zunehmend an Bedeutung für den Erfolg der Kreislaufwirtschaft.

 

Höchste Wert in Messgeschichte

Laut ARA hat der Anteil der Unternehmen, die aktiv Konzepte der Kreislaufwirtschaft implementiert haben und nutzen, mit 83 % einen neuen Rekordwert erreicht. „Im Jahre 2023 lag dieser Wert noch bei 76 %. Besonders freut uns, dass unter den mittleren und großen Unternehmen fast jeder Betrieb Circular Economy nutzt oder plant“, so Harald Hauke, Vorstandssprecher der ARA.

Gesellschaftliche Verantwortung, Klimaschutz sowie die Schonung knapper Ressourcen sind die drei wichtigsten Beweggründe Maßnahmen in Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Für 9 von 10 Unternehmen ist diese auch Teil der Unternehmensstrategie.

 

Kreislaufwirtschaft ist Teamwork

Die EU strebt an, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % zu senken. Gleichzeitig hat das Umweltbundesamt das Ziel gesetzt, die Ressourcenproduktivität um 50 % zu steigern. Die Zirkularitätsrate soll bis 2030 von derzeit 12,8 % auf 18 % erhöht werden. Die zukünftige Bundesregierung ist somit die letzte, die in Österreich dafür die Weichen stellen kann. Für 67 % der Unternehmen ist es daher wichtig, dass die neue Bundesregierung in Österreich in das Thema Kreislaufwirtschaft investiert und das Thema im Regierungsprogramm zu verankern. Unabhängig von Regierungsprogrammen würden nahezu alle Unternehmen in die Kreislaufwirtschaft investieren. 8 von 10 geben an, dies sogar in unverändertem Umfang fortzuführen. 

Kreislaufwirtschaft ist dabei längst kein reines Großkonzern Thema mehr: „Während 79 % der großen Unternehmen ihre Investitionsplanung für die kommenden drei Jahre konstant hoch halten, zeigen kleine (53 %) und mittlere (67 %) Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren eine steigende Bereitschaft, in Circular Economy zu investieren“, erklärt Anna Kulnig, Senior Client Business Partner bei NIQ/GfK. Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sind 99,8 Prozent der Unternehmen in Österreich kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Mit 163 Milliarden Euro tragen sie 57 Prozent zur marktorientierten Wertschöpfung bei und tragen dahingehend auch eine große Verantwortung in Sachen Kreislaufwirtschaft. „Die größten Hürden für die Umsetzung von Circular Economy bleiben die fehlende Information zur Substitution von Rohstoffen, die komplexe Gesetzgebung sowie die hohen Kosten“, fasst Kulnig zusammen.


Gewisse Hürden bleiben bestehen

Gleichzeitig entspannt sich die Situation betreffend des Fachkräftemangels nur sehr langsam. Derzeit haben nach wie vor drei von zehn Betrieben Schwierigkeiten,geeignetes Personal zu finden – im Vergleichszeitraum vor einem Jahr waren es noch vier von zehn. Bei Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeiter:innen sind es sogar sechs von zehn (2023: 7 von 10).

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