Der Strom für Österreichs Autobahnen ist nachhaltig und wird von der ASFINAG produziert – das ist jetzt schon teilweise Realität und wird bis 2030 komplett umgesetzt werden.
Österreichs Autobahnen, betrieben von der ASFINAG, benötigen jährlich rund 128 Gigawattstunden Strom – etwa 75 Prozent davon fließen in die Straßeninfrastruktur, vor allem in Beleuchtung sowie Betriebs- und Sicherheitsausrüstung für Tunnel.
Das Ziel der ASFINAG ist es, bis 2030 ihren Strombedarf bilanziell auf eigenen Flächen zu decken. Dafür verfolgt sie zwei Ansätze: Einerseits soll der Stromverbrauch um 20 Prozent gesenkt werden, etwa durch die Umrüstung auf LED-Beleuchtung. Andererseits wird der Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik, Kleinwind- und Wasserkraftwerken sowie Biomasse vorangetrieben.
Mit PV bereits früher Erfolge
Die ASFINAG betreibt derzeit bereits 65 Energieanlagen: vier Großbatteriespeicher, zwei Kleinwasserkraftwerke, zwei Mikrowindanlagen und 57 PV-Anlagen.
Man begann bereits in etwa 2013 damit, Photovoltaikanlagen zur Energieerzeugung einzusetzen. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde 2021 erstmals Photovoltaik in Lärmschutzwänden entlang der S1 bei Laxenburg integriert. Mit über 100 Modulen auf 70 Metern erzeugen diese jährlich bis zu 45.000 Kilowattstunden grünen Strom – ein erfolgreiches Modell für größere Projekte.
Auch die Autobahnmeistereien tragen zur bilanziellen Energieautarkie bei, wie zum Beispiel die steirischen Autobahnmeistereien Unterwald und Knittelfeld, aber auch die niederösterreichische Autobahnmeisterei Bruck an der Leitha, die ihren eigenen grünen Strom durch Dach-PV-Anlagen erzeugen.
„Wir arbeiten mit innovativen Mitteln daran, bis 2030 nachhaltige saubere Energie für den Eigenverbrauch selbst zu erzeugen. Mit Photovoltaikanlagen haben wir schon umfassende Erfahrung gesammelt – hier sind wir besonders innovativ unterwegs und nutzen Lärmschutzwände, um eine zusätzliche Bodenversiegelung zu vermeiden. Aber nicht nur das: Mit einer Windturbine auf dem Dach der Autobahnmeisterei Inzersdorf haben wir bereits die zweite Windkraftanlage in Betrieb gesetzt. Wir testen jetzt das Potenzial dieser Energiegewinnung an verschiedenen Standorten“, so die ASFINAG-Vorstände Hartwig Hufnagl und Herbert Kasser.
Strom aus Windkraft
Nach zahlreichen Photovoltaikvorhaben geht die ASFINAG einen Schritt weiter in Richtung nachhaltige Energieerzeugung und setzt – nach der Europabrücke in Tirol – auch in Wien auf dem Dach der Autobahnmeisterei Inzersdorf auf die Kraft des Windes. Die Windturbine ist acht Meter hoch und hat einen Durchmesser von rund 2,5 Metern. Das innovative Mikro-Windrad speist grüne Energie in den „Energiering Ost“ ein – ein Energietransportnetz mit erneuerbarer Stromproduktion und einer leistungsstarken Energiespeicherung.
Das Energietransportnetz Energiering Ost
Der „Energiering Ost“ erstreckt sich über 38 Kilometer entlang der A4, S1 und A23 und ist das weltweit erste private Energietransportnetz, das erneuerbaren Strom mittels Photovoltaik und Energiespeicherung für einen gesamten Autobahnabschnitt liefert. Ab 2026 werden sechs Tunnel, Streckenbeleuchtung, Notrufeinrichtungen, Videokameras und Überkopfeinrichtungen sowie zentrale ASFINAG-Standorte mit grünem Strom versorgt. Der erste Abschnitt entlang der S1 ist bereits in Fertigstellung, die Abschnitte auf der A4 und A23 befinden sich in Planung.
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