Die Unwetterfront vom 12. bis 16. September hat landesweit ihre Spuren hinterlassen und die Bedeutung eines umfassenden Hochwasserschutzes ist aktuell präsenter denn je. Das Land Salzburg setzt deshalb weitere, präventive Maßnahmen, um sich künftig noch besser gegen Hochwasserereignisse zu wappnen.

Fünf Tage lang waren bei knapp 400 lokalen Unwetter-Ereignissen rund 1.800 Feuerwehrleute in Salzburg im Einsatz. Die Niederschläge waren mit weit mehr als 200 Liter pro Quadratmeter zwar intensiv, großflächige Evakuierungen und Verkehrseinschränkungen blieben jedoch aus.

 

Salzburg zieht Bilanz

Expert:innen führen dies auf zwei Hauptgründe zurück: Der Schneefall in den Bergen hat viel Wasser gebunden und der moderne Hochwasserschutz in Salzburg hat gewirkt. Seit Jahren ist das Land Salzburg darum bemüht, Flüssen und Gewässern Raum (zurück) zu geben. Diese Maßnahmen würden nicht nur zur besseren Bewältigung von Hochwasserereignissen beitragen, sondern auch die Gewässerökologie verbessern und neue Naherholungsgebiete schaffen, heißt es am Mittwoch in einer Aussendung des Landes.

Der für den Hochwasserschutz zuständige Salzburger Landesrat, Josef Schwaiger, ist überzeugt, dass jeder investierte Cent in den Hochwasserschutz eine Investition in die Zukunft ist: „Jeder Hochwasserschaden, den wir verhindern können, ist wichtig im Sinne der Sicherheit der Salzburgerinnen und Salzburger. Die Schäden machen meist ein Vielfaches der Kosten für Schutzmaßnahmen aus. Man darf auch auf das menschliche Leid nicht vergessen, wenn man alles verliert, was man sich ein Leben lang aufgebaut hat.”

 

„Breitwasser statt Hochwasser“ auch für Salzach

Jetzt steht das bislang größte Vorhaben bevor: In den nächsten Jahren soll die Salzach auf einem zehn Kilometer langen Abschnitt in der vom Land Salzburg erworbenen Antheringer Au aus ihrem engen Flussbett befreit werden.

Als längster und wasserreichster Zufluss des Inns gilt die Salzach als Schlüsselprojekt des Salzburger Hochwasserschutzes. „Die Renaturierung findet auf rund zehn Kilometer Länge statt, es wird ein neuer Nebenarm der Salzach entstehen, der Fluss bekommt insgesamt wieder mehr Platz. Das ist im Hochwasserschutz der einzig zeitgemäße Zugang und das können wir auf so einer Länge und in dieser Größe nur hier realisieren. Die Dämpfung der Hochwasserspitzen ist hier ein wesentlicher Punkt, aber insgesamt profitiert die Gewässerökologie enorm“, erklärt Dominik Rosner, Abteilungsleiter Wasser beim Land Salzburg, das Vorhaben.

 

Investitionen in Katastrophenprävention

In den vergangenen 20 Jahren wurden insgesamt 75 Flusskilometer wieder in ihren Urzustand versetzt. Dafür wurden rund 300 Hektar Land erworben. Seit dem Junihochwasser 2013 flossen etwa 120 Millionen Euro in den Hochwasserschutz und flussbauliche Maßnahmen. Zusätzlich werden jährlich rund 35 Millionen Euro in den Schutz vor Wildbächen und Lawinen investiert.

Das Ergebnis: Rund 16.500 Menschen leben heute sicherer, mehr als 3.100 Häuser und Firmengebäude wurden geschützt. Der verhinderte Schaden beläuft sich auf etwa 200 Millionen Euro.

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