Qualitatives Wachstum in der Praxis: Der Hafen Wien – ein Unternehmen der Wien Holding – schließt das Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatz von 61,7 Millionen Euro und einem Betriebsergebnis von 8,7 Millionen Euro ab.

Im Rahmen eines Mediengesprächs am 21. Juni beleuchteten Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke; Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer Wien Holding; Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer Hafen Wien und Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin Hafen Wien, das Geschäftsjahr 2023 und blickten in die wirtschaftliche Zukunft des Logistikzentrums. Dazu lud man in das im Frühjahr 2024 neu eröffnete Urban Innovation Forum in der Wiener Operngasse.

 

Mehr Umsatz und Gewinn

Mit einer Umsatzsteigerung von 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (55,4 Millionen auf 61,7 Millionen Euro) verzeichnete die Hafen Wien-Gruppe 2023 ein Rekordergebnis. „Der Hafen Wien ist mit einer perfekten Anbindung an die Verkehrsregeln Wasser, Schiene und Straße sowie seine Lage an den drei TEN-T-Korridoren nicht nur eine der wichtigsten und größten Güter Drehscheiben Mitteleuropas, sondern auch eine der wichtigsten Binnenhäfen an der Donau. Im Jahr 2023 hat sich der Hafen Wien ausgezeichnet geschlagen“, eröffnete Stadtrat Peter Hanke das Gespräch.

Erfolgreich gestalteten sich vor allem die Bereiche Immobilien und Hafenlogistik. Grund dafür ist insbesondere der Nearshoring-Trend und die daraus resultierende, steigende Nachfrage für Lagerflächen in und um Wien. Die Lageflächenauslastung der Hafen Wien liegt aktuell bei rund 98 Prozent (exklusive der vier neu errichteten Leichtbauhallen). Des Weiteren wurde im Jahr 2023 die Digitalisierung stark vorangetrieben, was die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten ermöglichte, um kosteneffizient zu wirtschaften und einen positiven Einfluss auf den Umsatz zu erzielen.

Die WienCont – ein Tochterunternehmen des Hafen Wien – erwirtschaftete 19,4 Millionen Euro (+ 14,64 %). „Erfreulich entwickelt sich 2023 das Depotgeschäft, in dem das Containerlagervolumen und 3 Prozent gesteigert werden konnte“, so Doris Pulker-Rohrhofer. Auch in den Bereichen Reparatur (+6 %), Handel (+39 % verkaufte Container) und Containervmietung (+6 %) konnte trotz der herausfordernden Wirtschaftslage ein Wachstum erzielt werden.

© Hafen Wien

 

Green Logistics mitgedacht

Um die Klimaziele der Stadt Wien zu unterstützen, standen 2023 auch Nachhaltigkeit und Innovation im Fokus. Dafür wurde ein Investitionsbudget von 15,3 Millionen Euro – und damit mehr als doppelt so viel wie in 2022 – zur Verfügung gestellt. „Dabei standen unter anderem die Landgewinnung Freudenau, der Ankauf des Objektes 1. Haidequerstraße/ Haidestraße und der Bau der ersten vier von insgesamt sechs Leichtbauhallen für einen Großkunden im Mittelpunkt. So konnten wir auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten die Wettbewerbsfähigkeit der trimodalen Logistikdrehscheibe Hafen Wien konsequent stärken“, so Kurt Gollowitzer.

Auch in Sachen Energiewirtschaft konnte die Hafen Wien-Gruppe 2023 ihren Vorsprung ausbauen: Der Terminal der WienCont wird bereits seit Anfang August 2018 mit 100 Prozent grüner Energie aus Wasserkraft versorgt. Gemeinsam mit Wien Energie konnte 2023 die vierte Solaranlage in Betrieb genommen werden. Damit wird der Strombedarf der Liegenschaften im Bereich Freudenauer Hafenstraße zu knapp 80 Prozent aus Sonnenenergie gedeckt. Eine fünfte Anlage wurde im Frühjahr 2024 errichtet, eine sechste ist bereits in Planung. Auf Rückfrage der Austrian Roadmap2050 gab Doris Pulker-Rohrhofer außerdem einen kurzen Einblick in ein weiteres, spannendes Projekt in Kooperation mit Wien Energie: Neben PV möchte der Hafen Wien künftig auch in Windkraft investieren. Der Letter of Intent für das geplante Windrad wurde bereits unterzeichnet.

 

„Und Action“: auch abseits der Logistik stark

Von 31 Anfragen wurden 2023 16 Filmproduktionen in den Filmhallen des Hafen Wien realisiert, darunter für die Serien „Tatort“ und „Schnell ermittelt“ und zuletzt für die internationale Sky-Produktion „The Regime“ mit Kate Winselet. Mit einem Gesamtbudget von 9 Millionen Euro soll 2024 eine neue Filmhalle entstehen.

Neben der Filmbranche setzt auch der Wiener Gesundheitsverbund auf den Hafen Wien: Dort werden, mit Ausnahme von Medikamenten, 32 500 Produkte für die Standorte des Wiener Gesundheitsverbunds angenommen, kommissioniert, gelagert und verteilt. Als trimodale Logistikdrehscheibe trägt der Hafen Wien so zur medizinischen Versorgungssicherheit Wien bei.

 

Ausblick 2024

Für 2024 möchte man sich auf die Stabilität von bestehenden Zugverbindungen, aber auch neue Bahnverbindungen konzentrieren. Im Fokus steht dabei nach wie vor, den Standort Hafen Wien auf nationaler und internationaler Ebene als trimodale Logistikdrehscheibe zu positionieren.

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