Der globale Export ist die Lebensader Österreichs, die internationale Wettbewerbsfähigkeit die dazugehörige, harte Währung. Aktuelle Zahlen belegen die Leitfunktion der oberösterreichischen Industrie in Sachen Wirtschaft, Arbeitsplatz und Innovation.

Die USA und Europa haben in den letzten Jahrzehnten die Weltwirtschaft dominiert. Wie DI Stefan Pierer, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ), betont, verliert Österreich jedoch durch die stark steigenden Personalkosten in Verbindung mit einer seit Jahren laufenden schleichenden Arbeitszeitverkürzung an Wettbewerbsfähigkeit: „Während an meinen Standorten im Unternehmen in Österreich 1.626 Stunden im White Collar- und 1.580 im Blue Collar-Sektor jährlich in Vollzeit gearbeitet wird, sind es in China 2.573 bzw. 3.500 und in Indien 2.456 sowie 2.916 Stunden. Und das bei in der Zwischenzeit vergleichbarer Produktivität und Innovationskraft zu deutlich geringeren Kosten. In der Schweiz wird durchschnittlich 42,7 Stunden pro Woche in Vollzeit gearbeitet und damit fünf Stunden länger als in Österreich“. Basierend auf dem guten Ranking im Regional Competitiveness Index 2023 möchte das Land Oberösterreich nun einen Fahrplan entwickeln, um eine Neuausrichtung Oberösterreichs als nachhaltiger, resilienter Top-Industriestandort zu erreichen.

 

Steigende Wettbewerbsfähigkeit in Zahlen

„Im Ranking des Regional Competitiveness Index lag Oberösterreich 2023 erstmals unter den zwanzig besten Industrieregionen der EU und war einer der Spitzenaufsteiger.”, so Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV OÖ. Dabei wurde gezeigt, dass 27 Prozent der Bruttowertschöpfung und der Beschäftigten in der Sachgüterindustrie Österreichs aus Oberösterreich stammen. 77 Prozent der F&E-Ausgaben kommen im nördlichsten aller Bundesländer aus dem Unternehmenssektor und damit zum größten Teil von Industrie und industrienahen Dienstleistungen.

Jeweils über 60 Prozent der in Oberösterreich ausbezahlten Arbeitnehmerentgelte und der Investitionen gehen auf Industrie und industrienahe Dienstleistungen zurück. In Oberösterreich beschäftigt die Industrie und ihre industrienahen Dienstleistungsunternehmen 440.000 Mitarbeiter – österreichweit induziert sie dadurch direkt und indirekt eine Million Arbeitsplätze.

 

Platz nach oben, oben bleiben

Um seine internationale Positionierung zu halten und zu verbessern, möchte das Land Oberösterreich in drei zukunftsweisende Bereiche investieren: in die Stärkung der Grundkompetenzen in der schulischen Bildung, die Steigerung der Anzahl von MINT-Absolventen sowie die bessere Nutzung der vorhandenen Potenziale am Arbeitsmarkt, in den Ausbau der Forschungsaktivitäten und die Forcierung von Zukunftstechnologien, aber auch in die Verbesserung in der Daten-, Verkehrs- und Energieinfrastruktur.

 

Mit FIT FOR FUTURE an die Spitze

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen wurde ein Masterplan für den Industrie-Standort Oberösterreich erstellt, das Drei Säulen Modell „FIT FOR FUTURE“. Hierbei möchte man unter anderem Investitionen im Bereich Bildung und Mensch forcieren. Im Wettbewerb der Industrieregionen sind Innovationskraft und Leistungsbereitschaft Grundvoraussetzungen. Die Aktivierung aller Arbeitsmarktpotenziale über treffsichere Qualifizierung und Anreizen für mehr und länger Arbeiten bis zum qualifizierten Zuzug sollen deshalb künftig im Fokus stehen.

Eine Zukunft auf Basis von Innovation und Technologieoffenheit als Stärkefeld soll die Erreichung der Klimaziele ermöglichen. Nachhaltige Standortpolitik soll auch mehr Eigenverantwortung bedeuten, statt Vollkasko-Mentalität und Einheitslösungen. Investitionen und Förderungen in F & E werden verstärkt und Oberösterreich soll als Vorreiter bei der Umsetzung I:TU, dem Breitbandausbau, Digi-Skills, E-Government, digitalen Innovationen und KI-Forschung hervorgehen.

Die Europäische Union ist dabei als Garant für Wohlstand und Frieden unverzichtbar – muss aber Rahmenbedingungen für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und Sozialverträglichkeit schaffen. Deshalb wird eine Neuausrichtung der EU-Förderpolitik erforderlich sein: Gezielt dort fördern, wo auch Transformation erfolgt.

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