Anfang der 1950er Jahre erkannte man bei Plasser & Theurer, dass die Mechanisierung der Gleisbauarbeiten entscheidend für die Weiterentwicklung des Systems Bahn sein würde. Was in erster Linie fehlte, war eine Stopftechnik, die den enormen Belastungen auf der Bahn dauerhaft standhalten konnte. Mit der Erfindung von Stopfmaschinen mit hydraulischer Beistellung, die nach dem Prinzip der „asynchronen Gleichdruck-Vibrations-Stopfung“ arbeiteten, gelang genau das. Heute ist diese Innovation der Standard in der Stopftechnologie. Die Mechanisierung konnte also beginnen und Plasser & Theurer wirkte daran maßgeblich mit: Das Unternehmen hält alleine im Bereich der Stopftechnik bei 936 Patenten, insgesamt bei 2.500 aktiven Patenten. Am Ende des Mechanisierungsprozesses stand eine Einsparung von 90% der Arbeitsstunden.
Die Vision einer vollständigen Mechanisierung des Gleisbaus wurde in den folgenden Jahren Wirklichkeit. Plasser & Theurer bietet als Komplettanbieter für praktisch jeden Arbeitsvorgang maschinelle Technologien: Stopfung, Schottermanagement, Stabilisierung und Verdichtung, Bettungsreinigung, Planumsverbesserung, Materiallogistik, Gleisumbau und Gleisneubau, mobile Schienenbearbeitung, Messarbeiten – für jeden Bedarf gibt es das ideale Maschinenkonzept. Dennoch braucht es nach wie vor neue Technologien. Und dafür sind drei große Treiber verantwortlich: das Thema Nachhaltigkeit, der Fachkräftemangel und die Digitalisierung der Bahn.
Abgesehen davon, dass die Maschinen als Teil des umweltfreundlichsten Verkehrssystems immer schon zum Klimaschutz beigetragen haben, stellt sich Plasser & Theurer dem Thema Nachhaltigkeit auch in technologischer Hinsicht. Die ersten Bahnbaumaschinen mit Hybridantrieb stammen von Plasser & Theurer und gingen 2015 in Betrieb. Ausgestattet mit E³-Antriebstechnologien, nutzen sie die elektrische Energie aus dem Fahrdraht oder Akkupower und reduzieren so die lokalen Emissionen – Schadstoff und Lärm – auf der Baustelle gegen null. Als Bestätigung dieser ökologischen Vorreiterrolle ist der größte Auftrag in der Firmengeschichte zu werten, den man nach einer EU-weiten Ausschreibung erhielt. Das österreichische Unternehmen wird 56 Fahrzeuge für die grüne Instandhaltungsflotte der ÖBB liefern, für weitere 46 Fahrzeuge besteht eine Option.
Die neuesten Innovationen aus dem Hause Plasser & Theurer hören auf die Namen CatenaryCrafter und Mulitcrafter. Mit neuem, modularem Design und gesteigerter Effizienz verändern diese Maschinen die Art und Weise, wie die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Bahninfrastruktur aufrechterhalten werden. CatenaryCrafter wird sowohl in der Instandhaltung als auch im Bau von Oberleitungen eingesetzt. Daneben geht es bei MultiCraftern um universelle Arbeiten am Oberbau. Aber auch bei unvorhergesehenen Ereignissen wie zum Beispiel nach Sturmschäden sind diese Fahrzeugtypen die ersten am Einsatzort und sorgen dafür, dass die Strecke so schnell wie möglich wieder freigegeben werden kann. Sie führen beispielsweise die notwendigen Inspektionen und Reparaturen an der Oberleitung durch oder beheben Störungen, wie z. B. durch umgestürzte Bäume. Auch beim Freihalten von Fahrweg und Lichtraumprofil spielen diese Fahrzeuge ihre Stärken aus und können mit Werkzeugen zur Grünwuchsbekämpfung oder Schneeräumung ausgerüstet werden. Durch entsprechende Konfiguration können sie auch für Brückeninspektionen herangezogen werden.
Die Weichen für die Zukunft sind also gestellt und Plasser & Theurer ist auf Schiene den österreichischen Bahnverkehr weiterhin zu revolutionieren!
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