Die Branchenvertreter der Wärempumpenproduzenten und -lieferanten ziehen eine positive Halbjahresbilanz. Nachholeffekte und eine bessere Verfügbarkeit verbessern die aktuellen Zahlen deutlich.

Die Wärmepumpen-Branche erzielte im ersten Halbjahr 2023 eine Steigerung des österreichischen Absatzes von 42 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Diese Zahlen sind auf Nachholeffekte aus dem Jahr 2022, den höheren Marktanteil beim Heizungstausch und der deutlich besseren Verfügbarkeit zurückzuführen. „Die Aufträge aus 2022 wurden größtenteils abgearbeitet und die Verfügbarkeit von Wärmepumpen hat sich deutlich verbessert. Die Nachfrage und der Ausblick sind jedoch getrübt“, kommentiert WPA-Präsident Richard Freimüller die aktuelle Marktentwicklung.

© WPA

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Zukunft birgt Herausforderungen

Trotz der überraschend guten Zahlen blickt man mit gehemmtem Optimismus in die Zukunft. Die Gründe für die schlechteren Aussichten sind vielfältig: Von der Teurungskrise und dem gebremsten Investitionslust vor allem bei Privaten, über Probleme in der Baubranche, weniger Wohnungsbau bis hin zum Fachkräftemangel drosselt Vieles das Wachstum. Die sinkenden Gaspreise minimieren den Entscheidungsdruck bei vielen potenziellen Kunden, während die steigenden Zinsen ein zusätzliches Hindernis darstellen. Dennoch sind die Aussichten in Österreich um einiges besser als in Deutschland: Dort hat vor allem die Diskussion um das Heizungsgesetz viele Verbraucher verunsichert. Österreich steht mit dem Erneuerbaren-Wärme-Gesetz deutlich besser da: „Die Förderungen sind hoch und bis Ende 2024 beschlossen. Der Entwurf des Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG) ist ausgewogen und bietet Betreibern von Öl- und Gasheizungen Übergangsfristen und langfristige Förderungen für den Umstiegs“, so Freimüller.

Weiterhin Schlüsseltechnologie für Klimaneutralität

Der Klimawandel macht vor den Schwankungen des Energiemarktes oder schwierigen Kreditvergabe nicht halt. Es ist für das Erreichen der Klimaziele essenziell, den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern schnellstmöglich zu schaffen. Hier haben Wärmepumpen als technologisch ausgereifte Alternative zu Öl- und Gasthermen einen sehr großen Anteil. Die Förderansuchen für den „Raus aus Öl und Gas“-Bonus sind erst auf einem Niveau von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, obwohl die Töpfe gut gefüllt sind. Um noch mehr Österreicherinnen und Österreich für die Investition in eine Wärmepumpe zu begeistern, fordert die Branche vor allem einen Abbau der Bürokratie und bessere Verfügbarkeit von ausreichend spezialisierten Fachkräften.

„Abwarten und nichts tun ist in der jetzigen Situation das Falsche, die wahrgenommene Sicherheit ist trügerisch, den der Klimawandel und seine Folgen können nur gemeinsam durch einen raschen Ausstieg aus den fossilen Energiesystemen gelingen“, appelliert Freimüller abschließend.

Willkommen in der Zukunft.
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