Am 7. Dezember 2022 wurde die nationale Kreislaufstrategie vom Ministerrat beschlossen. Die Regierung setzt nun den nächsten Schritt, um die Agenda voranzubringen und richtet eine Taskforce ein, die die Kreislaufstrategie umsetzen soll.

In einer kreislauforientierten Wirtschaft wird der Wert von Produkten, Stoffen und Ressourcen so lange wie möglich erhalten und möglichst wenig Abfall und Umweltbelastungen anfällt. In einer ressourceneffizienten und schadstoffarmen Produktion werden Sekundärrohstoffe oder nachwachsende Rohstoffe eingesetzt, um den Ressourcenverbrauch innerhalb der planetarischen Verfügbarkeit zu halten. Eine nachhaltige Produktpolitik ermöglicht, dass die erzeugten Produkte lange genutzt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert und der Verbrauch von Primärrohstoffen insgesamt verringert. Das Bundesministerium hat daher unter Einbindung zahlreicher Stakeholder eine nationale Kreislaufstrategie erarbeitet. Vision der Strategie ist die Umgestaltung der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft in eine klimaneutrale, nachhaltige Kreislaufwirtschaft bis 2050.

Karin Huber-Heim wird Vorsitzende

Dem neuen Gremium vorstehen wird Karin Huber-Heim, hauptberuflich Chefin beim Circular Economy Forum Austria. Die Nachhaltigkeitsexpertin wird das Team bestehend aus Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft anführen. Laut Zahlen des Ministeriums hat Österreich im europäischen Vergleich einen hohen Ressourcenverbrauch und lag 2018 mit 19 Tonnen pro Kopf um 36 Prozent über dem EU-28-Durchschnitt. Es gibt daher noch viel Einsparungspotential hierzulande. In der Kreislaufwirtschaftsstrategie ist eine Reduktion auf 7 Tonnen pro Kopf bis 2050 vorgesehen. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, muss Österreichs Müll-, Entsorgungs- und Verwertungssystem von Grund auf verändert werden.

Ziele und Zukunft

Neben der Reduktion des Ressourcenverbrauchs hat es sich die Kreislaufstrategie zur Aufgabe gemacht, bis 2030 die Ressourcenproduktivität um 50 Prozent und die Zirkularitätsrate auf 18 Prozent zu steigern. Konsum privater Haushalte soll hingegen um 10 Prozent gesenkt werden. Doch auch die Kreislaufwirtschaft hat natürliche Grenzen: Viele Produkte können nicht vollständig recycelt werden und gewisse Materialien werden nach ihrer Nutzung unverwertbar und müssen ausgetauscht werden. Auch die Emissionen im Recyclingprozess selbst dürfen nicht vernachlässigt werden. Daher ist ein schonender Umgang mit den vorhandenen Ressourcen genauso wichtig wie der Aufbau eines funktionierenden Recyclingkreislaufes. Die Taskforce Kreislaufwirtschaft wird sich zukünftig um beides kümmern.

Willkommen in der Zukunft.
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