Um die Platzprobleme in den Griff zu bekommen, wird man in Zukunft erfinderisch werden müssen, was die Verbauung des knappen Baulands betrifft. Eine probate Lösung ist das in die Höhe bauen, aber auch innovative Mischnutzungen sind effektiv. Darunter versteht man die gemeinsame Nutzung zweier Sparten oder Projekte in einem Gebäude. Drei aktuelle Beispiele aus Österreich machen es vor.
Pünktlich zum Aufstieg des Linzer Traditionsvereins Blau-Weiß-Linz wurde kürzlich das neue Stadion eröffnet. Die Stadt Linz hat über 40 Millionen Euro in das Projekt investiert. Leistbar ist dies nur, weil es neben dem Fußballverein auch noch andere Mieter gibt. Das Stadion befindet sich nämlich auf dem Dach des neuen Logistiklagers des Möbelriesen XXXLutz. Das 5595 Menschen fassende Stadion ist somit das Einzige in Europa, welches Naturrasen im 1. Stock hat. Durch die Mischnutzung kann eine riesige Fläche effektiv genutzt werden und die Stadt Linz die Investitionssumme besser finanzieren.
Die neue Spar-Filiale in Penzing mutet beinahe wie eine Szene aus dem Auenland aus der bekannten „Herr der Ringe“-Filmreihe an. Der „grünste Spar im Lande“ vereint Nahversorger und Grünfläche. Das Dach ist völlig begrünt und als kleines Biotop flach gestaltet, damit es sich besser in die Umgebung einfügt. Ebenso wurde auf den Bau eines größeren Parkplatzes zugunsten des alten Baumbestandes verzichtet. Bei den 37 Stellplätzen ist nur der Gehweg komplett asphaltiert, sonst setzt man auf Rasengittersteine und die Pflanzung weiterer Bäume. „Wir haben uns bei der Planung an der Umgebung orientiert. Die Parkplatz-Begrünung mit Rasengittersteinen, Bäumen und Sträuchern kennt man von anderen Standorten – wirklich außergewöhnlich ist aber, wenn man die gesamte Dachfläche bepflanzt, ein Biotop am Dach schafft und um alte Bäume herumbaut,“ erklärt SPAR-Geschäftsführer Mag. Alois Huber.
Die VHS Kulturgarage ist eines der Leuchtturmprojekte im Stadtentwicklungsgebiet Seestadt. Es wurde ein dringend benötigter Veranstaltungsraum für den 22. Wiener Gemeindebezirk geschaffen, um der Kunst und Kultur den Raum zu geben, den sie auch am Stadtrand verdient. Die Besonderheit: Auf dem zweistöckigen Veranstaltungsraum befinden sich Garagenplätze für insgesamt 537 Autos. Die Location mit Platz für bis zu 500 Gäste ist somit nicht nur perfekt an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, sondern bietet auch genügend Platz für alle, die mit dem Kraftfahrzeug anreisen. Zusätzlich schafft sie mit einem 3 Euro Tagesticket einen leistbaren Tarif für dringend benötigte Parkflächen in der weitgehend autofrei geplanten Seestadt. Das Programm ist vielfältig, von Konzerten über Theater bis hin zu Vernissage bietet die Kulturgarage Freiraum für alle Donaustädter:innen.
Weiterführende Infos zur VHS Kulturgarage in der Seestadt finden Sie hier.
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