Am 6. Februar veröffentlichte die EU-Kommission eine detaillierte Folgenabschätzung dazu, wie das vereinbarte Ziel, die Europäische Union bis 2050 klimaneutral zu machen, verwirklicht werden kann.

Auf der Grundlage der Untersuchung empfiehlt die Kommission eine Verringerung der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 % gegenüber dem Stand von 1990. Die nächste Kommission wird nach der Wahl zum Europäischen Parlament einen Legislativvorschlag vorlegen, der im Einklang mit dem EU-Klimagesetz mit dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten abgestimmt wird.

Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten

Die Festlegung eines Klimaziels für 2040 ist ausschlaggebend dafür, wie längerfristig wirksam investiert und geplant werden kann. Auf diese Weise kann ein wettbewerbsfähiges und faires Wirtschaften gefördert und das Risiko, Vermögenswerte zu verlieren, reduziert werden. Die Dekarbonisierung der Industrie und der Energiesysteme der EU und stellen sicher, dass Europa ein bevorzugter Investitionsstandort mit stabilen, zukunftssicheren Arbeitsplätzen bleibt.

Auf diese Weise wird auch die Resilienz Europas gegenüber künftigen Krisen erhöht und insbesondere die Unabhängigkeit der EU von der Einfuhr fossiler Brennstoffe gestärkt, auf die 2022, als wir mit den Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine konfrontiert wurden, über 4 % des BIP entfielen. Die Kosten des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf den Menschen nehmen laufend zu: Allein die in Europa entstandenen klimabedingten wirtschaftlichen Schäden der letzten fünf Jahre werden auf 170 Mrd. EUR geschätzt. In der Folgenabschätzung der Kommission wird festgestellt, dass eine stärkere Erderwärmung infolge von Untätigkeit selbst bei konservativen Annahmen zu einem Rückgang des BIP der EU um etwa 7% bis zum Ende des Jahrhunderts führen könnte.

 

Voraussetzungen für die Erreichung des empfohlenen Ziels

Zur Verringerung der Emissionen um 90 % bis 2040 müssen eine Reihe grundlegender Voraussetzungen erfüllt werden: Ausgangspunkt ist die vollständige Umsetzung der bestehenden Rechtsvorschriften, wonach Emissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken sind.

Aus dem Green Deal soll nun Plan zur Dekarbonisierung der Industrie entwickelt werden, der auf Windkraft, Wasserkraft und Elektrolyseuren aufbaut und die heimischen Produktionskapazitäten in Bereichen wie unter anderem bei den Wärmepumpen, Photovoltaik, Biogas und -methan stärkt. Die Bepreisung von CO2-Emissionen und der Zugang zu Finanzmitteln sind für die Erreichung der Emissionsreduktionsziele in der europäischen Industrie ebenfalls von entscheidender Bedeutung: Die Kommission wird deshalb eine spezielle Task-Force einrichten, die ein globales Konzept für die CO2-Bepreisung und CO2-Märkte entwickeln soll.

Fairness, Solidarität und Sozialpolitik sollen in der Übergangsphase weiterhin im Mittelpunkt stehen: Die Klimapolitik muss – trotz ambitionierter Ziele – all jene berücksichtigen, die am stärksten benachteiligt sind oder durch die Anpassung vor große Herausforderungen gestellt werden. Der Klima-Sozialfonds und der Fonds für einen gerechten Übergang sind Beispiele für Maßnahmen, die Bürger:innen, Regionen und Unternehmen unterstützen sollen.

 

Prognosen rund um die positive Auswirkungen

Mit Hilfe von verschiedenen CO2-freien und CO2-armen Energielösungen dürfte der Energiesektor kurz nach 2040 vollständig dekarbonisiert sein.Die Industrieallianz für kleine modulare Reaktoren, die heute ins Leben gerufen wurde, ist die jüngste Initiative zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und zur Sicherung einer starken EU-Lieferkette und qualifizierter Arbeitskräfte. Ein wichtiger Vorteil dieser Bemühungen ist die geringere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, deren Verbrauch bis 2040 um 80 % gegenüber 2021 zurückgehen dürfte.

Im Verkehrssektor dürfte die Dekarbonisierung durch eine Kombination aus technischen Lösungen und CO2-Bepreisung erreicht werden und auch im Agrarsektor erhofft man sich eine messbare CO2-Reduzierung.

 

CO2-Entnahme aus der Atmosphäre

Nebne der Reduktion von neuen Emissionen, müssen Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung zum Einsatz kommen und das abgeschiedene CO2 in der Industrie genutzt werden. Die EU-Strategie für das industrielle Kohlenstoffmanagement wird die Entwicklung von CO2-Lieferketten und der erforderlichen CO2-Transportinfrastruktur unterstützen. Die CO2-Abscheidung sollte sich auf schwer zu dekarbonisierende Sektoren konzentrieren, in denen Alternativen wirtschaftlich weniger tragfähig sind. Die CO2-Entnahme wird auch nach 2050 zum Einsatz kommen, um negative Emissionen erzielen zu können.

Willkommen in der Zukunft.
Hallo Austrian Roadmap 2050.

Wir liefern die besten Stories und spannendsten Trends direkt in dein Postfach, jeden Freitag! Werde Teil der Community!

Einwilligung

Sie haben sich erfolgreich angemeldet!

Share This