Mit einem Passagieraufkommen von rund 750.000 in 2023 befindet sich der Flughafen Graz auf einem wirtschaftlichen Höhenflug. Im Rahmen der Veranstaltung „110 Jahre Flughafen Graz“ in Zusammenarbeit mit der Holding Graz lud der Flughafen Graz am 27. Juni an seinen Geburtsort.

Im Juni 1914 hob das erste „Fluggerät“ vom damals neu errichteten Militärflughafen Thalerhof ab und markierte damit die Geburtsstunde des ältesten Verkehrsflughafens Österreichs. 110 Jahre später ist der Flughafen Graz eine internationale Drehscheibe für Industrie, Wirtschaft und Tourismus sowie ein bedeutender Arbeitgeber in der Region.

 

Nachhaltigkeit und Innovation im Fokus

Dies wurde auch in Rahmen von zwei Experten-Panels beleuchtet: Am ersten Panel „Innovation und Nachhaltigkeit – neue Horizonte im Flugverkehr“ diskutierten Elisabeth Landrichter (Austro Control), Jürgen Löschnig (Flughafen Graz), Wolfgang Malik, (Holding Graz), Jürgen Roth (eFuel Alliance) und Carina Schlögl (Austrian Institute of Technology).

Jürgen Löschnig, Geschäftsführer des Flughafens Graz, erläuterte zunächst das Engagement des Grazer Airports im Bereich Nachhaltigkeit. Basierend auf einem 4-Säulen-Modell möchte der Flughafen bis 2023 die CO-Neutralität erreichen. Zu den vier Säulen gehören die Energieerzeugung mittels hauseigener PV, smarte Gebäudetechnik, ein bewusst gemanagter Fuhrpark mit 36 % E-Betrieb und der Energiebereich mittels LED sowie neuen elektrischer Ground Power Units. Unterstützt wird der Flughafen hierbei vom Mutterkonzern, der Holding Graz. „Eine strategische Neuausrichtung der Energieaufgaben im Konzern Holding Graz vor 20 Jahren machte es möglich: Die Holding Graz übernahm 2004 den ‚Regionalflughafen der kurzen Wege‘ und erweiterte das wirtschaftlich und touristisch beliebte ‚Schmuckkästchen‘ nahe der Landeshauptstadt Graz um eine interessante, überregionale ‚catchment area‘, so Wolfgang Malik, Vorstandsvorsitzender und CEO der Holding Graz.

Die Berücksichtigung der Ökobilanz wird auch bei der Maschine selbst immer wichtiger: Carina Schlögl, stellvertretende Geschäftsführerin & Prokuristin LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen I AIT, betonte die Notwendigkeit, dass Design und Rezyklierbarkeit, eine CO-arme Produktion, ein höherer Einsatz von Sensoren sowie die Extraktion von Material in großflächigen Fraktionen in Zukunft berücksichtigt werden müssen. Nachhaltigkeit ist auch bei der Entwicklung alternativer Kraftstoffe ein entscheidender Faktor. Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender eFuel Alliance Österreich und Vorstand eFuel Alliance EU sowie Obmann des österreichischen und steirischen Energiehandels, erklärt: „Bis wir endgültig CO-neutral sind, vergeht noch einige Zeit, aber für das klimafreundliche Kerosin sind wir bereit. Wir brauchen eine globale Zusammenarbeit, um E-Fuels für die gesamte Flugindustrie bereitzustellen.“ Österreich könnte hier eine Vorreiterrolle einnehmen und neue Maßstäbe setzen. Im Bereich der Flugsicherheit befinden wir uns bereits auf der Überholspur, wie Elisabeth Landrichter, Geschäftsführerin der Austro Control bestätigte: Das Know-how von Austro Control ist in fast jedem Flugzeug der Welt zu finden.

 

Lokal, global, zusammen: Drehscheibe Regionalflughafen

Gemeinsam mit einem hochkarätig besetzen Panel beleuchtete Moderatorin Simone Koren-Wallis anschließend die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafen Graz. „Der Aufwärtstrend nach Corona ist sehr deutlich und offensichtlich: Wir werden schon bald wieder die 1-Millionen-Grenze beim Passagieraufkommen knacken“, freute sich Manfred Eber, Finanz- und Beteiligungsstadtrat der Stadt Graz. Dies unterstützte auch Wolfgang Grimus, Geschäftsführer Flughafen Graz: „Der Flughafen mit all seinen Firmen beschäftigt 700 Menschen. 3 von 4 High-Tech-Produkten aus der Steiermark verlassen Österreich via dem Flughafen.“

Josef Herk, Präsident WKO Steiermark, wies auf die Bedeutung der Cargoflüge hin: Wöchentlich verlassen 80–100 Tonnen an Hightech-Gütern Graz, um in die Welt verteilt zu werden. Seit mittlerweile 20 Jahren verfügt der Flughafen Graz über eine der modernsten Cargo-Infrastrukturen in Süd-Ost-Europa – und das mit perfekter Autobahnanbindung. Dadurch sind Transporte von und zu den meisten europäischen Flughäfen innerhalb von 24 Stunden möglich. „Die Verbindung im B2B-Bereich ist ein Erfolgsfaktor! Zeit ist Geld und Wettbewerbsfähigkeit – das ist entscheidend“, ergänzte Stefan Stolitzka, Präsident der IV-Steiermark. Um die Exportfähigkeit des Flughafen Graz zu unterstützen, kündigte Michael Trestl, Vorstand und CCO bei Austrian Airlines, an, die Linie Graz-Frankfurt als der Schlüssel zu neuen Exportdestinationen noch weiter ausbauen.

 

© Foto Fischer

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Alles Gute zum Geburtstag!

Über 200 interessierte Vertreter:innen der Wirtschaft, Industrie, Luftfahrt, des Tourismus und der Presse verfolgten die spannenden Diskussionen sowie die anschließende Jubiläumsveranstaltung unter der Moderation von Armin Assinger. Bundesminister Martin Kocher sendete eine Videobotschaft, und auch seitens der Stadt- und Landesregierung mit Bürgermeisterin Elke Kahr, Landtagspräsidentin Manuela Khom sowie Gemeinderat David Ram wurde herzlich zu den vergangenen 110 Jahren Erfolgsgeschichte gratuliert.

Einen ausführlichen Bericht finden Sie in unserem Jahresmagazin mit Erscheinungstermin 13. Dezember 2024 in „Die Presse“.

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